orcuScooter

💡 Der orcuScooter ist ein in Entwicklung befindliches Projekt. Die Beschreibungen auf dieser Seite stellen den aktuellen Stand sowie geplante Features dar.

orcuScooter - der recyclebare Tretroller


Der orcuScooter ist ein Tretroller, der das Rad neu erfindet – designt für Kreisläufe.


Alle Bestandteile können beliebig oft zu neuen Teilen recycelt werden – und das alles innerhalb Hamburgs.
Recyclebare Kunststoffteile aus dem Lasercutter, dem 3D-Drucker und der CNC-Fräse. Vielseitig einsetzbare und wiederverwendbare Aluminium-Teile.


Klare Bau- und Reparaturanleitungen und der komplett geschraubte Aufbau sorgen für eine einfache Montage, Zerlegung, leichte Reparierbarkeit und damit Langlebigkeit.
Durch verschiedene Farb- und Muster-Variationen und individualisierbare Module wird er zu einem langjährigen Wegbegleiter für Groß und Klein, auch für Schulen, Unternehmen und Vereine.

Warum eigentlich ein Tretroller?


Zugegeben, ein Tretroller ist keine neue Erfindung. Mir ging es aber zunächst darum, einen Produktstandard zu schaffen und zunächst ein Produkt zu finden, in dem man möglichst viele verschiedene Fertigungsverfahren, Materialien und Design-Prinzipien in einem Produkt vereint vorfindet.

 
Ein Tretroller ist dafür besonders gut geeignet, da er:

  • aus verschiedenen Materialtypen besteht
  • mithilfe verschiedener Fab-Lab-Geräte/Fertigungsverfahren hergestellt wird
  • auf das Mikroplastik-Problem aufmerksam macht, das durch Abrieb von Reifen und Bremsbelägen bei Fahrzeugen entsteht und somit Potenzial für Lösungsvorschläge bietet


Vor allem aber ist ein Tretroller ein beliebtes Produkt, das zahlreiche Kinder und Erwachsene in der Großstadt gerne zur täglichen Fortbewegung benutzen. Die vielen konventionell hergestellten Tretroller durch nachhaltige Alternativen zu ersetzen bietet ein Potenzial für großen Impact und viel Sichtbarkeit.



Kurz vorweg: die Problematik mit heutigen Produkten


Mit dem orcuScooter-Projekt möchte ich auf mehrere (Umwelt-)Probleme aufmerksam machen und Lösungen anbieten.

Viele heutige Produkte haben folgende Probleme:


  • gehen schnell kaputt
  • sind schwer reparierbar
  • verklebte und verschmolzene Teile unterschiedlicher Materialen (was Recycling unmöglich macht)
  • Ersatzteile oft nur begrenzt oder gar nicht zu bekommen


So landen viele Produkte am Ende in der Müllverbrennung oder auf einer Mülldeponie im Ausland und werden einfach durch neugekaufte Produkte ersetzt.
Die Herstellung findet oft in fernen Ländern mit fragwürdigen Umwelt- und Arbeitsbedingungen statt.



Precious Plastic – warum wir Plastik neu denken müssen

Plastik hat einen schlechten Ruf – meist zu Recht. Allerdings ist Plastik nur dann schädlich, wenn es z.B. im Meer oder Wald landet. Auch die Kunststoffproduktion neuer Teile aus Erdöl sollten wir überdenken, denn es gibt bereits genug davon.


Aber bereits vorhandenes Plastik zu recyceln, unendlich oft, zu immer wieder neuen Produkten und möglichst größeren, fest verbauten Bauteilen, die nicht einfach in die Umwelt gelangen können – das macht Sinn. Plastik ist kostbar.


Daher hat das 2013 gegründete Projekt „Precious Plastic“ mehrere Open-Source-Maschinen für das Plastikrecycling entwickelt, die auch beim orcuScooter zum Einsatz kommen:


Im „Shredder“ werden alte Teile, z.B. kaputtgegangene Plastikteile des orcuScooters, zu kleinen Teilen geschreddert. In der „Sheet Press“ werden sie zu Platten gepresst. Durch Lasercutting oder CNC-Fräsen lassen sich neue Teile für die Tretroller ausschneiden. Auch 3D-gedruckte Teile aus Plastik finden im orcuScooter Anwendung und können später wieder recycelt werden.

Aluminium-Teile –recycle , oder besser noch: reuse


Einige Teile sollten nicht aus Plastik bestehen, da sie eine höhere Festigkeit benötigen, z.B. die Lenkstange oder verstärkende Profile an der Unterseite des Decks. Zum einen werden CNC-gefräste Alu-Teile verwendet, etwa Verbinderplatten oder Winkel. Die Teile der Lenkstange werden aus Vierkant-Profilen gebaut, die nach Maß zugeschnitten und gebohrt werden.


Aluminium ist gut recyclebar, allerdings ist der Energieaufwand beim Aluminium-Recycling deutlich höher als bei Plastik. Daher wird bei Aluminium-Teilen des orcuScooters zunächst auf „reuse“ gesetzt, d.h. die Teile werden so designt, dass sie möglichst vielseitig einsetzbar und wiederverwendbar sind – z.B. in neuen Tretrollern oder auch in Lastenfahrrädern von Cargo-XYZ, von denen die Bauweise inspiriert ist. Je mehr Produkte Alu-Vierkantprofile verwenden (und davon gibt es bereits viele), desto größer das Potenzial für immer wieder verwendbare Teile.


Zudem werden bewusst einige Aluminium-Winkel aus den „Unipro-Kit“ des Vereins Open Source Ecology Germany verwendet. Das Unipro-Kit ist eine Open-Source-Teilebibliothek und bietet zahlreiche, sehr vielseitig einsetzbare Teile. 3D-CAD-Modelle aller Teile liegen im FreeCAD-Format vor und lassen sich so leicht in die Design-Software integrieren.


Individualisierte Versionen


Aufbauend auf der Basis-Version des orcuScooter werden mehrere dekorative Elemente aus Kunststoff-Platten sowie 3D-gedruckte Figuren oder lasergecuttete Logos z.B. an die Lenkstange montiert. Durch verschiedene Farb- und Muster-Variationen und individualisierbare Module wird der orcuScooter zu einem langjährigen Wegbegleiter für Groß und Klein, auch für Schulen, Unternehmen und Vereine.

Die dargestellten Logos in den oben abgebildeten 3D-Skizzen stellen lediglich Entwürfe und Vorschläge dar. Eine tatsächliche Produktion und Verbreitung wird selbstverständlich nur mit vorheriger Zustimmung bzw. im Auftrag der entsprechenden Institutionen, zu denen die Logos gehörten, erfolgen.



Auch die Natur kennt Recycling


Der orcuScooter wurde vom Designkonzept nach Cradle-to-Cradle (C2C) inspiriert.


Bei C2C unterscheidet man zwischen zwei Kreislauftypen:

  • dem technischen Kreislauf für Stoffe wie Plastik und Metalle, die recycelt oder wiederverwendet werden
  • dem biologischen Kreislauf für organische Stoffe wie Holz sowie bestimmte Textilien und Bioplastik.


Ein großes Umweltproblem stellen die kaum sichtbaren Mikroplastik-Partikel durch Abrieb von z.B. Reifen und Bremsen dar. Genau für derartige Verschleißteile mit viel Abrieb sollen nach dem C2C-Designkonzept möglichst biologisch abbaubare Stoffe verwendet werden. Daher werden beim orcuScooter die Außenflächen der Rollen, die Bremsbeläge und die Handgriffe aus biologisch abbaubaren Stoffen hergestellt – hierfür erprobe ich aktuell verschiedene Optionen.

Nie mehr fehlende Ersatzteile


Viele Hersteller bieten gar keine Ersatzteile an oder wenn, dann oft nur in begrenzter Auswahl und nur für einige Jahre. Beim orcuScooter kann das nicht passieren: Durch die Open-Source -verfügbaren Bauteil-Dateien lassen sich Ersatzteile beliebig nachproduzieren.


Entweder man bestellt sie bei einem Unternehmen oder produziert sie einfach im nächstgelegenen Fab Lab selbst. Mit der Zeit können auch neue Versionen des orcuScooters oder einzelner Teile entstehen. Damit bleibt der orcuScooter für viele Jahre reparierbar und bekommt mit der Zeit Verbesserungen oder Upgrades.


Open Source – in Software und Hardware


Da das orcuScooter als Open Source Hardware veröffentlicht wird, lassen sich Teile an jedem Ort der Welt leicht nachproduzieren und vor Ort recyceln. Auch für die weitere Entwicklung per „Distributive Design“, d.h. durch Beiträge vieler unterschiedlicher Personen, können so immer weitere Verbesserungen, Varianten und Upgrades entstehen.


Das komplette CAD-Design erfolgt in der kostenlosen und freien Open-Source-Software FreeCAD. Damit sind auch alle in FreeCAD erstellten Dateien einfach teilbar, ohne dass man sich Gedanken über Software-Lizenzen, Cloud-Zwang oder kostenpflichtige, geschlossene Dateiformate Gedanken machen muss.


FreeCAD ist ein sehr vielseitiges Programm, was mit diesem Projekt auch gezeigt werden soll. Nicht nur das CAD-Modell an sich habe ich damit erstellt, sondern daraus abgeleitet generiere ich auch:


  • STL-Dateien für 3D-Drucker
  • Vektorgrafiken für Lasercutting
  • CAM-Pfade für CNC-Fräsen
  • Maßzeichnungen für handgefertigte Teile
  • Bauanleitungen in Bild und Text

Ist das hier eigentlich ein E-Tretroller?


Nein, es ist ein rein mechanischer Roller, ohne Elektromotor.
Die Gründe in aller Kürze:

  • E-Scooter sind oft nicht nachhaltig , sie ersetzen nur selten Autofahrten, sondern oft Radfahrten und Fußwege
  • Zertifizierung und Straßenzulassung für Elektroprodukte/-fahrzeuge ist deutlich aufwendiger
  • und vor allem: eins nach dem anderen ;)


Also, wenn du den orcuScooter nach dem Release zu einem E-Scooter umbauen oder weiterentwickeln möchtest – nur zu! ;)


Aktueller Stand & wie geht es weiter?


An dem Tretroller-Projekt arbeite ich schon seit längerer Zeit. Aktuell und in nächster Zeit wird das CAD-Modell noch um weitere Details wie Schraubverbindungen ergänzt, verschiedene Herstellungsprozesse weiter erprobt und optimiert (z.B. Lasercutting und CNC-Fräsen von Plastikplatten), Einzelteile gefertigt, zusammengebaut und getestet.


Ein erster Prototyp wird zunächst das Ziel haben, ein stabiles und fahrbares Produkt darzustellen. Im weiteren Ablauf werden dann Einzelkomponenten optimiert sowie weitere Funktionen wie z.B. ein Klappmechanismus entwickelt und integriert.

Weiteres Projekt:

orcuCar

Ein kleines Spielzeug-Auto - als individualisierbares Werbemittel, als Lehrobjekt für Design-Kurse oder einfach nur zum Spielen.

Ansehen ➜

Die Website ist noch fleißig im Aufbau!


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